Kundenprojekt: W123 230CE – Saisonstart

Ein weiteres W123 Coupe hat seinen Weg zu uns gefunden. Ein sehr schöner Mercedes in 932 Lapisblau mit Stoff-Innenausstattung in 034 Dattel.

0416 - 230CE

Neben einer umfangreichen Durchsicht und Frühjahrsinspektion wurden an dem Mercedes zwei typische 123er Probleme bzw. K-Jetronik Probleme behandelt.

Zum einen klagte der Eigentümer über erhebliche Warmstartprobleme. Wir haben wieder die beiden Kandidaten: Rückschlagventil und Kraftstoffspeicher als Übeltäter entlarvt. Diese wurden durch originale Mercedes bzw. Bosch Teile ersetzt. Hiermit startet der 230er wieder spätestens mit der dritten Kurbelwellenumdrehung.

Trotz der sehr geringen Laufleistung von unter 100tkm sind die Sitze für heutige Verhältnisse sehr weich gepolstert. Der Fahrersitz wurde ausgebaut und im vorderen Bereich – besonders die weichen vorderen Ecken werden als unangenehm empfunden – mit Schaumstoffstreifen aufgepolstert. Links und rechts kann man die Sitzstruktur sehr gut mit zwei Streifen unterstützen.

Verbrauch K-Jetronic

Die Steuerung der eingespritzten Kraftstoffmenge wird bei der K-Jetronic  primär durch den Mengenteiler vorgenommen. Je weiter die Stauscheibe durch den Luftstrom ausgerenkt wird, um so mehr Kraftstoff wird zugegeben. Allerdings haben sich die Ingenieure in Stuttgart etwas sehr Feines ausgedacht, um sowohl das Kaltstartverhalten zu verbessern als auch eine Vollastanreicherung umzusetzen. Die Stauscheibe ist nämlich nicht an einer Feder aufgehängt. Die Gegenkraft zum Luftstrom wird durch den sog. Kraftstoff Steuerdruck erzeugt. Dieser entspricht einer Teilmenge des Kraftstoffdrucks (Systemdruck) der Benzinpumpe und wird über den Warmlaufregler moduliert.

Im kalten Zustand soll der Motor angefettet werden, weshalb der Warmlaufregler nur einen geringen Gegendruck erzeugt. Ergo die Stauscheibe lenkt trotz geringem Luftstrom weit aus und es wird viel Kraftstoff eingespritzt. Ist der Motor betriebswarm wird ein Gegendruck von 3-3,5 bar aufgebaut; der Gegendruck ist höher. Ergo lenkt die Stauscheibe weniger aus und es wird die entsprechend geringere Menge Kraftstoff eingespritzt.

Leider sind die Warmlaufregler häufig defekt. Eine Bimetallfeder und das Drosselventil im Inneren sind oft unrettbar vergammelt.

Warmlaufregler_2

Ob sich dieses System grundsätzlich in funktionstüchtigem Zustand befindet, kann man nur herausfinden, indem der Steuerdruck gemessen wird. Wenn der Motor kalt ist, liegt der Steuerdruck bei ca. 0,5 bar. Nach dem Starten des Motors steigt dieser kontinuierlich auf einen Wert von ca. 3,5 bar an. Verbleibt der Steuerdruck nun auf einem niedrigen Wert, lenkt die Stauscheibe permanent zu weit aus. Ein hoher Verbrauch ist die Folge.

Ersatz findet sich oft gebraucht, wobei auf die korrekte Teilenummer zu achten ist. Es gibt eine schier unüberschaubare Anzahl an Varianten, die zwar alle ähnlich aussehen. Allerdings variieren kleine Details, die aber den Motorlauf empfindlich beeinflussen.

Wenn Sie Ihren Warmlaufregler überholen wollen finden Sie in unserem Shop eine breite Pallette an Ersatzteilen:

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