Mercedes G Kotflügel

Die frühen G Modelle der Baureihen W460 und W461 wurden ab Werk ohne Radhausschalen ausgeliefert. Neben den bekannten Problemen am Heck des Fahrzeugs führt der dauerhafte Beschuss mit Steinen und die Ablagerung von Dreck in den vorderen Mercedes G Kotflügeln zu Zerfallserscheinungen. Es ist kein Problem den oberflächlich angesetzten Rost zu entfernen. Die Konstruktion des Kotflügels ist allerdings aus mehreren Blechteilen aufgebaut: dem Kotflügel selbst, der Vorderplatte zur Aufnahme des Scheinwerfers und dem Lampentopf. Die Verbindung der Bauteile ist durchgehend durch Punktschweißen von doppellagigen Blechen ausgeführt.

Mercedes G Kotfluegel_2

Meist nistet sich der Rost zuerst im unteren Bereich der Blechdopplung ein. Hier liegt auch meist Schmutz auf dem Blech und speichert die Feuchtigkeit. Der Rost wandert dann in der Blechdopplung nach oben. Im fortgeschrittenen Stadium drückt der Rost die Blechdopplung umlaufend auf.

Hier ist eine oberflächliche Entfernung des Rosts als rein optische Maßnahme zu betrachten. Um den Rost gänzlich zu entfernen muss die Blechdopplung geöffnet bzw. entfernt werden. Zu diesem Zweck kann die Blechdopplung bzw das von Rost befallene Blech abschnittsweise heraus getrennt werden. Im nächsten Schitt können Blechstreifen von 1 mm Dicke auf Stoß eingeschweißt werden. Wichtige ist es, auf den korrekten Verlauf der Kotflügelkante zu achten. Diese ist nach der Montage sichtbar.

Diese kleine Modifikation der Blechkonstruktion ist besonders zu empfehlen, da keine Feuchtigkeit mehr in die doppellagigen Bleche gelangen kann. Rost kann also wenn überhaupt nur noch oberflächlich auftreten.

Mercedes G Zentralverriegelung

In den Mercedes G Modellen W460, W461 und W463 bis zum Jahrgang 1996 wurde eine recht simple Zentralverriegelung verbaut. In den meisten Mercedes Typen bis zu diesem Jahrgang wurden pneumatische Systeme verwendet. Die Mercedes G Zentralverriegelung besteht aus rein elektischen Aktuatoren. Interessant an diesem frühen Systemen ist vor allem, dass es kein separates Steuergerät gibt. Die zentrale Steuereinheit ist im Aktuator der Fahrertüre untergebracht. Die einzelnen Aktuatoren sind untereinander über Steuerkabel miteinander verbunden.

Dieser recht simple Aufbau vereinfacht die Fehlerbehebung. Kommt es zu einem kompletten Ausfall der Zentralverriegelung muss man nach der Prüfung der Sicherung im Bereich der Fahrertüre suchen. Neben einem Defekt des Moduls/ Aktuators kommt es häufig zu Kabelbrüchen an den Knickstellen der Kabelführung. Um dies zu prüfen öffnet man die Tür und zieht die Gummitülle zur Seite. Wenn, wie in unserem Fall, bereits das Puschierrohr defekt ist, kann man getrost von einem Kabelbruch ausgehen. An dieser Stelle eine Flickreparatur durchzuführen lohnt sich nicht. Am besten trennt man die Kabel gänzlich aus und verlegt ein neue Kabel in die Tür bis zur Übergabestelle zum Aktuator. anstatt fünf Einzeladern zu verwenden haben wir ein fünfadriges Lapp-Silikonkabel verwendet. Dieses ist flexibler als PVC Kabel und lässt sich einfacher verarbeiten. Das neue Kabel sollte so lang sein, dass die Lötstellen nicht im Knickbereich liegen. Ist das neue Kabel lang genug, kann man die Lötstellen in die A-Säule schieben. Bei einer Reparatur eines solchen Kabelbruchs lohnt es sich immer die Schließmechanismen in der Türe zu reinigen und zu fetten. Sind diese zu schwergängig können die Aktuatoren an Ihre Kraftgrenze stoßen.